Burnout im Beruf
Themenübersicht
Der Weg zum Burnout ist kurz
Die Krankheit Burnout im Berufsleben
Die Auswirkungen eines Burnouts auf Beruf und Privatleben
Stress im Berufsalltag
Risikogruppen für einen Burnout – Wer ist besonders gefährdet?
Das 12-Stufen-Modell nach Freudenberger und North
So verhindern Sie den Burnout – Tipps zur Burnout-Prävention
Weiterbildungen zum Thema Burnout für Sie beim IBB
Der Weg zum Burnout ist kurz
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine lang ersehnte Beförderung. Zunächst freuen Sie sich über diese Form der Anerkennung. Sie bemerken aber schon bald, dass die neue Stelle einen höheren Verantwortungsgrad mit sich bringt und dauerhafte Erreichbarkeit verlangt. Sie arbeiten sich schrittweise ein. Gleichzeitig bleibt immer weniger Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Krankheiten werden nicht auskuriert, sondern als lästiges Übel hingenommen.
Nach und nach spüren Sie, wie Ihnen der Weg zur Arbeit schwerer fällt. Sie schlafen seit mehreren Wochen schlecht und auf der Arbeit fällt Ihnen jeder Handgriff schwer. Sie fühlen sich antriebslos, „funktionieren“ aber irgendwie noch. Anderen Menschen gegenüber treten sie zynisch, bisweilen gereizt und aggressiv auf. Sie wissen nicht was mit Ihnen geschieht, bis nichts mehr geht und Sie jede Lebenslust verloren haben.
Menschen, die diese oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kennen die Diagnose Burnout. Im Folgen erläutern wir dieses Phänomen, das sich mittlerweile zur Volkskrankheit entwickelt hat. Sie erfahren, wie Burnout das Berufs- und Privatleben verändert, welche Personengruppen besonders gefährdet sind und welche präventiven Mittel und Weiterbildungsangebote existieren.


Die Krankheit Burnout im Berufsleben
Es gibt eine Vielzahl an Definitionen, die alle den Ansatz verfolgen, die Symptome von Burnout zu beschreiben. So macht die US-amerikanische Psychologin Maslach eine Erkrankung an drei Hauptkriterien fest:
- Gefühl emotionaler Erschöpfung
Zeichnet sich durch Gefühl der Überforderung,
eine innere Leere und Entmutigung aus.
- Depersonalisierung
Darunter versteht sie eine distanzierte und zynische Einstellung,
mithin Gesundhaltung gegenüber dem Umfeld und der Arbeit.
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Die körpereigenen Energiespeicher sind aufgezehrt und man leidet unter Versagensängsten, Kontrollverlust und empfundener Erfolglosigkeit.Ergänzt wird dieser Ansatz durch hinzutretende geistige und körperliche Symptome, wie die Entwicklung einer Depression und einen krankhaften Gewichtsverlust.
Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen wird Burnout dagegen nicht als eigenständige Krankheit gesehen, sondern als Problem mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensführung, die die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens erfordert.


Die Auswirkungen eines Burnouts auf Beruf und Privatleben
Unabhängig davon welcher Ansatz vertreten wird, sind die Auswirkungen auf das Privat- und Berufsleben sowie die eigene Persönlichkeit dramatisch: Die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters sinkt rapide. Soziale Kontakte gehen verloren und der Erkrankte isoliert sich. Herz-Kreislauferkrankungen, Magen-Darm-Probleme, Migräne oder gar eine Depression führen zu häufigeren Fehltagen, bis hin zu mehrmonatigen Ausfällen, was betriebsinterne Reaktionen unumgänglich macht. So müssen Vertretungen organisiert und Arbeitsprozesse gegebenenfalls umstrukturiert werden. Ist eine Führungskraft betroffen, so steigt die Gefahr von Fehlentscheidungen, was einen Betrieb auch in existenzielle Risiken bringen kann.


Stress im Berufsalltag
Globalisierung, Internationalisierung und Digitalisierung verlangen von den Unternehmen und deren Mitarbeitern immer mehr ab. Eine ständige Erreichbarkeit ist selbstverständlich und über Smartphones, Tablets und PCs wird das Homeoffice als neues Arbeitszeitformat geschätzt. Dabei wird der natürliche Biorhythmus des Menschen außer Acht gelassen. Tag- und Nachtzeiten verschwimmen, Mahlzeiten werden auf dem Weg zur Arbeit eingenommen und Arbeitsaufträge müssen immer schneller umgesetzt werden.
Das führt zu einer deutlichen Steigerung von Stress, der sich negativ auf Körper und Geist auswirkt. Auf der einen Seite will man allen Anforderungen gerecht werden und nicht als Faulenzer oder Leistungsverweigerer dastehen. Andererseits nehmen immer mehr Menschen den Stress im Berufsalltag zugunsten vielfältiger Gesundheitsrisiken in Kauf und ignorieren die Warnsignale ihres Körpers. Bei einem gewissen Grad an Stress steigt die Wahrscheinlichkeit eines Burnouts mit fortlaufender Dauer.


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Wir beraten Sie gerne und unverbindlich zu Weiterbildung,
Umschulung und Förderungen.
Risikogruppen für einen Burnout – Wer ist besonders gefährdet?
Dabei sind besonders diejenigen Berufsgruppen gefährdet, die mit emotional belastendenden Situationen konfrontiert sind, z.B. in Pflegeberufen, bei der Polizei oder Feuerwehr. In gleichem Maße werden bei Führungskräften Burnout-Erkrankungen beobachtet, weil diese ein Höchstmaß an finanzieller und personeller Verantwortung tragen und Tätigkeitsfelder nicht einfach delegieren können. Ebenfalls sind Personen, die nach außen oder im Unternehmen in prominenten bzw. sichtbaren Positionen sind, stärker gefährdet, als Personen mit Regelarbeitszeiten am Tag.


Das 12-Stufen-Modell nach Freudenberger und North
Die Psychoanalytiker Freudenberg und North haben 1992 erstmalig das Thema Burnout wissenschaftlich behandelt. In ihren Untersuchungen stellten sie fest, dass die Abgrenzung zu anderen Krankheiten bisweilen schwierig ist. Anhand von zwölf Stufen, die nicht streng linear verlaufen müssen, kann jedoch der Rückschluss auf einen Burnout mit größerer Wahrscheinlichkeit gelingen. Zu Diagnosezwecken bedienten sie sich eines Fragebogens, der die drei wesentlichen Faktoren, nämlich emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und eingeschränkte Leistungsfähigkeit berücksichtigen. Die Stufen lauten hierbei wie folgt:


- Zwang sich zu beweisen (Der „übermotivierte Arbeiter“)
- Verstärkter Einsatz (Bestärkung von Stufe 1)
- Vernachlässigung eigener Bedürfnisse (Einseitiger Lebensstil)
- Verdrängung von Konflikten und erste körperliche Symptome („Stell‘ dich nicht so an.“)
- Umdeutung von Werten (Emotionale Abstumpfung)
- Verleugnung der Probleme („Das ist alles nur Einbildung“)
- Rückzug (Isolierung und Distanz zum privaten und beruflichen Umfeld)
- Verhaltensänderung (Vernachlässigung von Hobbies und Interessen)
- Depersonalisation („Ich funktioniere nur noch, wie eine Maschine“)
- Innere Leere (Mutlosigkeit, Phobien, Panikattacken)
- Depression (Tiefe Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Suizidgedanken, „Ich kann nicht mehr“)
- Völlige Erschöpfung (Emotionaler und körperlicher Zusammenbruch, akuter Notfall)
So verhindern Sie den Burnout – Tipps zur Burnout-Prävention
Wenn Arbeit krank macht, stellt sich die Frage, wie mit unumgänglichen Belastungen im Beruf – insbesondere Stress – besser umgegangen werden kann. Am effektivsten ist es dabei, Mittel und Methoden in den Alltag und das Berufsleben zu integrieren, die die Gefahr einer Burnout-Erkrankung senken. Dazu gehört ein gesunder Lebensstil mit nährstoffreicher Ernährung und körperlicher Aktivität. Essen Sie ballaststoff-, vitamin- und mineralreich. Erhöhen Sie den Anteil an Magnesium, Vitamin B oder L-Carnitin, z.B. in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.


Kombinieren Sie Ihre Essgewohnheiten mit Sport. Als stressreduzierend haben sich v. a. Mannschaftssportarten und Ausdauertraining erwiesen. Fußball, Schwimmen, Fahrrad fahren oder Joggen zu zweit heben nachgewiesener Maßen die Stimmung. Zugleich halten Sie Kontakt zu anderen Menschen und pflegen Beziehungen. Auch helfen gezielte Entspannungstechniken, wie die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder autogenes Training. Falls Sie sich lieber bewegen, dann kommt auch Yoga, Qi Gong oder Tai Chi in Frage. Wichtig ist dabei generell, dass Sie eine ausgewogene Balance zwischen Stressphasen und gezielten Entspannungsphasen schaffen.
Weiterbildungen zum Thema Burnout für Sie beim IBB
Ebenfalls empfiehlt sich die Aneignung von Selbstmanagement Techniken, z.B. die Art und Weise, wie Sie sich realistische Ziele setzen oder Ihren Tagesablauf mit Freiräumen planen. Wurde Ihr Interesse am Thema geweckt? Wir bieten Ihnen attraktive Weiterbildungsangebote. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir beraten Sie gerne professionell und umfassend!
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