Hilfe! Das Vorstellungsgespräch ist bald!

Da sitze ich also vor diesen zwei Personalentscheidern und frage tatsächlich danach, was “Automotive” bedeutet. Lustig wird es erst, wenn ich erkläre, dass ich mich auf eine Stelle im Bereich „Automotive“ beworben habe.

Die erste Maxime also – du musst wissen, worauf du dich bewirbst, mit wem du sprechen wirst und warum überhaupt.

Im Internet wimmelt es nur so von Tipps und Tricks zum Thema Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch. Wir haben drei spezielle Ratschläge für euch vorbereitet. Lasst uns loslegen!

Der erste Schritt der Vorbereitung ist bereits getan, während du dein Anschreiben angefertigt und den Lebenslauf angepasst hast. In dieser Phase hast du dich bewusst mit der Stellenbeschreibung auseinandergesetzt und weißt nun, wer was von dir erwartet. Du hast dir die Webseite des Unternehmens angeschaut oder bist in die Filiale vor Ort gegangen, um dir die Umgebung anzusehen, vielleicht hast du mit jemandem gesprochen, der auch dort arbeitet.

Alles in allem hast du dir ein Bild gemacht, von dem Unternehmen und von dir selbst dort. Das ist übrigens super wichtig und wir geben dir das gleich als ersten Tipp:

Stelle dir bildlich vor, dass du in dem gewählten Unternehmen arbeitest. Wie fühlt es sich an? Was gefällt dir an dieser Vorstellung? Was machst du genau während des Arbeitstages?

Diese Übung hilft dir dabei, deine Erwartungen zu visualisieren und dich so mental auf das Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Denn dann bist du vom Gefühl her nicht mehr „fremd“ in der Firma.

5 Bewerberinnen und Bewerber warten mit ihren Unterlagen auf das Vorstellungsgespräch
die Wartezeit auf das Vorstellungsgespräch geschickt nutzen

Ein Vorstellungsgespräch ist immer eine Selbstpräsentation. Wie bei jeder Präsentation ist die Kenntnis über das Publikum ein wichtiger Bestandteil des Gesamterfolges. Wer die Interessen und Bedürfnisse seines Gegenübers kennt, kann gezielt und effektiv auf sie eingehen. Das funktioniert gleichermaßen bei Vorträgen auf großen Bühnen, bei geschäftlichen Sitzungen, bei Treffen unter Freunden und auch bei Vorstellungsgesprächen. Deshalb an dieser Stelle unser zweiter Tipp:

Finde heraus, mit wem du sprechen wirst und welche Probleme diese Person aktuell zu lösen hat. Das lässt sich relativ leicht erfahren, indem du bei der Vereinbarung des Vorstellungsgespräches fragst, wer dein Ansprechpartner sein wird (wenn man es dir nicht direkt mitteilt). Den zweiten Teil der Information kannst du schon der Stellenausschreibung entnehmen. Denn wenn das Unternehmen nach Unterstützung in einem bestimmten Bereich sucht, bedeutet das nichts anders, dass dort ein Engpass besteht und damit eine Problemstelle. Wenn du weißt, wie du diese Problemstelle beseitigen kannst, kennst du auch deine Stärken und kannst sie mit guten Beispielen aus der Vergangenheit unterstreichen.

Wenn du diese zwei Bausteine zusammen hast, kannst du deine Selbstpräsentation vorbereiten. Da jedes Vorstellungsgespräch anders verläuft, raten wir dir dazu, nichts auswendig zu lernen. Jedoch solltest du auf jeden Fall die wichtigsten Punkte über dich selbst stets parat haben. Dazu gehören neben deinem Namen und deinen Karrierewünschen unbedingt deine Erfolge. Wie man diese in die Darstellung einbindet? Wir haben für dich die Formel für perfekte Selbstpräsentation gefunden!

Sie stammt von Laszlo Bock, dem Personalchef von Google. Damit kannst du jede Erfahrung in ein sehr klares Bild umwandeln, das deine Erfolge auf den Punkt bringt.

“Erledigt <X> durch <Y> und gemessen mit <Z>“ – (Accomplished [X] as measured by [Y] by doing [Z])

Fange mit einem aktiven Verb an, gebe Details über das Ergebnis deiner Tätigkeit und runde das Ganze mit nachweisbaren und vorzeigbaren Zahlen auf. Das wird deinem Gesprächspartner im Vorstellungsgespräch seine Problemstelle ins Gedächtnis rufen. Er oder sie wird erkennen können, wie deine Fähigkeiten und Erfahrungen konkret helfen können. Außerdem gibst du deiner Berufserfahrung damit ein echtes Gesicht, dem man vertrauen kann.

Laszlo Bock gibt ein Beispiel: „Umso mehr Details du über deine Erfahrung erzählst, umso höher ist dein Ansehen bei deinem Gegenüber. Auch wenn du selbst deine Erfolge nicht wirklich als solche siehst – dein Gegenüber wird sich über die Einzelheiten freuen. „Ich habe 85 Kunden am Tag mit 100% Zufriedenheit beraten“ – klingt toll, ganz egal welcher Art dein vorheriger Job war.“

Erkenne das Problem, binde die Lösung in deine Selbstpräsentation ein, adressiere sie an konkrete Menschen im Unternehmen, merke dir die wichtigsten Zahlen und sei sicher, dass du der/die beste Kandidat/in für diese Stelle bist.

Viel Erfolg!
Bis zum nächsten Mal, eure Anastasia

Anastasia Egorova

Die Menschen für Großes, Neues und Wunderbares zu inspirieren – das hat sich Anastasia beim Institut für Berufliche Bildung (IBB) zur Aufgabe gemacht. Ihre Energie und Ideen schöpft sie aus unzähligen Quellen wie Fachveranstaltungen, Netzwerktreffen und Reisen.

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Tülay Özyurt
Gast
Tülay Özyurt
9. November 2018 11:02

Hi, Anastasia
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich habe gleich mein Vorstellungsgespräch für mein Halbjahrespraktikum, kurz noch in Deinem Blog gewesen – hat mich sehr inspiriert! 🙂

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