Kleiner Knigge: 6 Tipps für mobiles Arbeiten

Flexibles, mobiles Arbeiten wird immer mehr zum Trend. Nicht zuletzt der digitale Wandel schafft mehr persönliche Freiheiten für Mitarbeiter, was ihren Arbeitsort betrifft. Das bezieht sich nicht nur aufs Homeoffice, sondern auch auf das Arbeiten im öffentlichen Raum. Mit mobilen Geräten sind wir im Prinzip fast überall arbeitsfähig – zum Beispiel im Café oder auf Reisen.

Laute Gespräche, nervige Telefonate, „Tunnelblick“ und rücksichtsloses Verhalten bergen aber Konfliktpotenzial – schließlich wollen andere Menschen sich vielleicht nur entspannen, gemütlich etwas trinken oder einfach ihre Ruhe haben.

Mobile Working als Trend

„Mobile Worker“ sitzen nicht jeden Tag an einem festen Arbeitsplatz, sondern arbeiten ortsunabhängig und – wie der Name schon sagt – mobil. Dabei kann es sich um Selbstständige handeln, aber durchaus auch um festangestellte Mitarbeiter. Denn Industrie-Arbeitsplätze nehmen ab, und „Kopfarbeit“ muss nicht unbedingt dauerhaft im Büro erbracht werden. Der „Workplace of the Future“-Report des amerikanischen Netzwerkausrüsters Citrix Systems prognostiziert, dass schon im Jahr 2020 nur noch gut die Hälfte der Angestellten in Deutschland überwiegend vom Büro aus arbeitet und mobiles Arbeiten weiter zunimmt.

6 Tipps für angenehmes und konfliktfreies mobiles Arbeiten
  1. Immer freundlich bleiben
    Ob im Café, im Park oder im Zug: Euer „Arbeitsplatz“ ist für andere vielleicht eine Frühstücksoase, ein Freizeitplatz oder eine Ruhezone. Macht diese Orte also nicht egoistisch zu eurem Stamm(arbeits)platz und spart euch die persönlichen Allüren. Wenn euch ein Getränk oder Snack serviert wird, unterbrecht eure Arbeit für einen Moment. Seid freundlich zur Bedienung, sucht den Blickkontakt, sagt danke. Denn auch wenn ihr arbeitet: Nehmt die Personen um euch herum wahr und schenkt ihnen Wertschätzung. Das macht das Leben leichter – und das Arbeiten!
  2. Nicht immer unter Strom stehen
    Arbeiten auf der Zugfahrt? Sehr praktisch. Aber vielleicht kennt ihr das auch: Ihr checkt schon die Steckdose, bevor ihr überhaupt am Platz angekommen seid. Und wehe, es zapft jemand Strom für andere Sachen, während ihr doch wirklich dringenden geschäftlichen Dingen nachgehen müsst!
    In diesem Fall gilt: Erstmal entspannen! Vielleicht habt ihr ja noch genug Strom in den Geräten. Sprecht euch einfach mit dem Sitznachbarn ab, sodass jeder nach Bedarf „nachladen“ kann. Leicht lässt sich eine Lösung finden!
    Auch an öffentlichen Plätzen sind Stromanschlüsse (und auch Wifi-Zugänge) nicht unbegrenzt verfügbar. Und gastronomische Einrichtungen, die so etwas anbieten, machen das auch nicht nur aus Selbstzweck. Nehmt also Rücksicht und blockiert diese Annehmlichkeiten nicht den ganzen Tag.
  3. Runterschalten statt runterladen
    Auch öffentliche Hotspots sind beliebt und stark frequentiert. Ihr solltet dort also nicht unbedingt Filme streamen oder skypen. Führt große Downloads lieber woanders durch, wenn es geht. Denn andere Nutzer wollen auch etwas vom freien Internet haben.
  4. Kopfhörer auf!
    Mobiles Arbeiten ist oft auch mit Telefon- oder Webkonferenzen verbunden. Für andere Leute ist es aber schon genug, wenn sie euch dauernd laut sprechen hören. Verschont sie wenigstens mit den blechernen, abgehackten Antworten der Gesprächspartner aus dem Laptop- oder Smartphone-Lautsprecher. Ein Headset oder zumindest Kopfhörer sollte deshalb zu eurer Grundausstattung als Mobile-Worker gehören. So muss die Umgebung zumindest nicht an eurem kompletten Business teilhaben oder jede sensible Information mithören.
  5. Vorsicht bei Kopfhörern!
    Gerade noch wurden Kopfhörer empfohlen, und jetzt heißt es „Vorsicht“? Ja, denn mit Kopfhörern auf dem Ohr nimmt man die Umwelt nicht mehr „normal“ wahr: Man redet automatisch lauter, poltert mit Gegenständen und verbreitet einfach mehr Lärm. Versucht also, eure Lautstärke und Bewegungsgeräusche bewusst zu kontrollieren und zu dämpfen – man wird es euch danken!
  6. Positives Feedback geben
    Wenn ihr gerne an bestimmten Orten arbeitet und euch dabei wohlfühlt: Teilt es anderen zum Beispiel auf sozialen Medienplattformen mit. Damit unterstützt ihr eure Lieblingsplätze und schönsten Arbeitsorte.
Eine Frau sitzt im Zug, in den Händen ein Tablet, vor sich auf dem Tisch ein Smartphone, ein Notitzbuch und eine Brille.
Mobiles Arbeiten im Zug ist praktisch. Aber man sollte Rücksicht auf Mitreisende nehmen!

Fazit: Ihr seid hier nicht alleine zu Hause!
Macht euch beim mobilen Arbeiten an öffentlichen Orten einfach bewusst: Ihr seid hier nicht alleine, sondern nur Gast. So sollte man sich auch benehmen – oder zurück ins Büro oder Homeoffice fahren.

Stefanie Meise

Stefanie Meise entwickelt neue Ideen und Lösungen für Fach- und Führungskräfte sowie für Unternehmen, die vor den Herausforderungen des Arbeitslebens 4.0 stehen. Als Trainerin für Führungskräfte- und Persönlichkeitsentwicklung vermittelt sie den Seminarteilnehmern aktuelles praxisrelevantes Wissen.

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Mario Klump
Gast
Mario Klump
26. Mai 2019 20:56

Ich arbeite auch regelmäßig an öffentlichen Orten. Oft auch in der Bahn. Jeder kennt den Geschäftsreisenden der rücksichtslos und lautstark Telefonate führt. Wichtig finde ich auch das Thema „Sicherheit“ während der Arbeit an öffentlichen Orten. Nicht nur die technischen Sicherheitsmaßnahmen, sondenr auch die Offenheit, mit der evtl. nicht für die Öffentlichkeit gedachte Daten auf den Laptops auftauchen. Auch hier kennt jeder den Geschäftsreisenden, der scheinbar ohne Rücksicht an der Powerpoint-Präsentation arbeitet, die betriebsinternes Zahlenmaterial beinhaltet. Wer weiß schon, wer hinter einem im Zug oder am Tisch nebenan im Café sitzt?

Steffen
Gast
Steffen
27. September 2021 12:43
Antwort an  Mario Klump

Hallo Mario,
da gebe ich dir recht! Ich bin da auf einen interessanten Beitrag bezüglich Sicherheit während dem Arbeiten gestoßen. Vielleicht interessiert dich der. https://www.betriebsrat.de/forum/board/46-arbeits-gesundheitsschutz/

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