So wirst du Umschüler – in einfachen 8 Schritten

Eine Entscheidung für eine Umschulung ist ein großer Schritt, immerhin dauert sie zwei Jahre. Ob eine Umschulung das Richtige für dich ist und welche Umschulung du wählst, sollte daher gut überlegt sein. Das Ganze kommt dir aber noch vor wie ein Marathonlauf oder eine schwierige Bergbesteigung – einfach unmöglich? Keine Sorge, damit dir die Entscheidung leichter fällt, haben wir den Weg zum Umschüler einmal in 8 übersichtliche Schritte unterteilt.

Du bist arbeitssuchend, aber du findest einfach keine Stelle in deinem gelernten Beruf? Du möchtest dich aus persönlichen Gründen beruflich neu orientieren? Oder du kannst aus gesundheitlichen Gründen den erlernten Beruf nicht mehr ausüben? Die Gründe, einen neuen Karrierepfad einzuschlagen, sind vielfältig. Doch angesichts der beängstigend vielen Möglichkeiten und alternativen Berufszweige sollte man sich genau überlegen, wo man hinwill.

Gibt es vielleicht einen verwandten Beruf, der für dich in Frage kommt und für den du teilweise schon Vorkenntnisse besitzt? Dann könnte eine Weiterbildung für dich das Richtige sein. Soll es in eine komplett neue Richtung gehen, dann ist eine Umschulung vermutlich besser geeignet.

Damit du bei der Entscheidung für oder gegen eine Umschulung nicht allein dastehst, möchten wir dich heute mit „an Bord nehmen“ und dir zeigen, in welchen 8 Schritten du zur Umschülerin bzw. zum Umschüler wirst.

Schritt 1: Das Beratungsgespräch

Bei großen Entscheidungen ist es immer gut, wenn man jemanden fragt, der sich bereits mit dem Thema auskennt. Warum vereinbarst du nicht einen kostenlosen Termin bei einem Bildungsanbieter in deiner Nähe und lässt dich ausführlich beraten?

Im Beratungsgespräch erfährst du unter anderem:

  • wie eine Umschulung abläuft,
  • wie ein typischer Tag während deiner Umschulung aussieht,
  • wie der Ausbildungsrahmen der jeweiligen Kammer aussieht und was hierbei wichtig ist,
  • wie die Vorbereitung auf die Prüfung aussieht und wann die nächsten Prüfungstermine sind,
  • wann die Abschlussprüfungen sind und
  • wie deine nächsten Schritte aussehen.

Auf das Beratungsgespräch bereitest du dich am besten vor, indem du folgende Dinge mitbringst:

  • deinen Lebenslauf
  • wichtige Zeugnisse
  • gegebenenfalls das Empfehlungsschreiben der Rentenversicherung, falls du aus gesundheitlichen Gründen eine Umschulung beginnen möchtest

Nach dem Gespräch hast du schon eine gute Vorstellung, wie eine Umschulung abläuft. Damit diese noch konkreter wird, empfehlen wir dir als Nächstes den Probeunterricht.

Schritt 2: Der Probeunterricht

Was die Probefahrt beim Autokauf ist, ist der Probeunterricht bei der Entscheidung für oder gegen eine Umschulung. Schließlich möchte niemand eine Katze im Sack kaufen – oder nach einer Woche in der Umschulung feststellen, dass der Unterricht nichts für einen ist.

Daher sollte der Anbieter einen kostenlosen Probeunterricht anbieten, der unterschiedlich lang sein kann. Beim IBB dauert dieser zum Beispiel einen Tag.

An diesem Tag …

  • erfährst du, wie unser virtueller Schulungsraum Viona® funktioniert
  • findet eine Einschätzung deiner Vorkenntnisse statt
  • bekommst du gegebenenfalls Vorbereitungskurse auf eine Umschulung vorgeschlagen (PC-Kurse, Mathematik, kaufmännisches Grundwissen, Deutschkenntnisse, Fremdsprachen)
  • findet ein persönliches Abschlussgespräch statt
  • erhältst du eine Bildungsempfehlung mit Berufsziel, Kosten und Vorkursen für deinen Kostenträger (Agentur für Arbeit, Jobcenter, Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft)

Am Ende des Tages solltest du ein konkretes Ziel vor Augen und eine Vorstellung davon haben, wie die Umschulung abläuft.

Schritt 3: Finanzierung und Vertragsabschluss

Du hast nach dem Beratungsgespräch und dem Probeunterricht entschieden, dass du eine Umschulung machen möchtest? Dann ist es jetzt Zeit, mit deinem Berater bei deinem Kostenträger zu sprechen. Das kann die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Rentenversicherung oder die Berufsgenossenschaft sein.

Damit die Umschulung für dich kostenlos ist, benötigst du nämlich die Zustimmung und Finanzierung durch deinen Kostenträger, zum Beispiel mithilfe eines Bildungsgutscheins von der Agentur für Arbeit.

Dafür sind folgende Schritte nötig:

  • Du führst nach der Bildungsempfehlung ein Gespräch mit deinem Kostenträger.
  • Stimmt dein Berater von der Agentur für Arbeit oder vom Jobcenter der Bildungsempfehlung zu, erhältst du einen Bildungsgutschein.
  • Ist für dich die Rentenversicherung oder die Berufsgenossenschaft zuständig, dann erhältst du alternativ von deinem Berater dort den Kostenübernahmebescheid.
  • Anschließend kannst du dich verbindlich für die Umschulung anmelden und schließt den Umschulungsvertrag ab.

Der Umschulungsvertrag besteht aus 2 Teilen:

  • Vertrag mit dem Bildungsanbieter
  • Umschulungsvertrag mit der jeweiligen Kammer (z. B. IHK)

Achtung: Nur wer als Umschüler bei der Kammer eingetragen ist, wird auch zur Abschlussprüfung zugelassen!

Die Umschulungen starten in der Regel zweimal im Jahr (zum 1. Februar und zum 1. August). Sollten die Finanzierung und der Vertragsabschluss länger dauern, ist das kein Problem. In den ersten Wochen nach dem Start können Nachrücker noch bequem in den Kurs einsteigen.

Bevor du jedoch den Umschulungsvertrag unterschreiben und in die Umschulung starten kannst, kann es sein, dass du vorab noch einen Vorbereitungskurs auf die Umschulung belegen und/oder einen berufspsychologischen Test absolvieren musst. Was das bedeutet, erfährst du in den nächsten Schritten.

Schritt 4: Vorbereitung auf die Umschulung

Bei der Einschätzung deiner Vorkenntnisse im Probeunterricht hast du nicht auf allen Gebieten gleich gut abgeschnitten? Die Schule ist zu lange her? Kein Problem, dafür gibt es die Vorbereitungskurse auf die Umschulung.

In den Vorbereitungskursen werden deine Kenntnisse aufgefrischt und vertieft. Du kannst fehlendes Wissen – zum Beispiel im Umgang mit dem PC – vor dem Start der Umschulung erwerben und auf diese Weise ohne Ängste in deine Umschulung starten.

Zu den Themen der Vorbereitungskurse gehören:

  • IT-Kompetenz (z.B . Windows und PC, MS Outlook, Word, Excel, PowerPoint)
  • Grundwissen Mathematik
  • Deutschkenntnisse
  • Kaufmännisches Grundwissen
  • Lern- und Arbeitstechniken

Es kann auch sein, dass du mehr als einen Vorbereitungskurs empfohlen bekommst.

Eine Startampel vor schwarz-weißer Rennflagge
Alles startklar für die Umschulung? Bevor die Ampel auf grün schaltet, sollten einige Punkte geklärt sein.

Schritt 5: Berufspsychologischer Test

Keine Sorge, du musst jetzt nicht zum Psychiater auf die Couch! Es handelt sich lediglich um einen Eignungstest. Und wie bei jedem Eignungstest kannst du dich auch auf den berufspsychologischen Test vorbereiten, wenn du möchtest. Im Internet gibt es dazu zahlreiche Tipps und Übungen.

Doch das Wichtigste vorab: Was ist der berufspsychologische Test überhaupt?

  • Der Test dient der Absicherung der Agentur für Arbeit bzw. des Jobcenters und soll sicherstellen, dass du dafür geeignet bist, eine Umschulung zu absolvieren. Schließlich geht es hier um eine zweijährige Maßnahme.
  • Der Test soll Aufschluss darüber geben, ob der ausgewählte Umschulungsberuf der richtige für dich ist.
  • Inhalte können z. B. Mathe und Deutsch oder berufsbezogene Fragen und Aufgaben sein, je nach Umschulung.

Der berufspsychologische Test lässt sich also gut mit einem Einstellungstest vergleichen.

Alles geschafft? Dann geht es jetzt zum nächsten wichtigen Schritt, der Entscheidung für den richtigen Umschulungsanbieter.

Schritt 6: Die Entscheidung bzw. Was spricht für eine Umschulung beim IBB?

In die Entscheidung für einen Anbieter fließen viele Faktoren ein. Bietet er die gewünschte Umschulung an? Befindet er sich in meiner Nähe? Habe ich mich beim Beratungsgespräch und im Probeunterricht wohlgefühlt?

Natürlich hoffen wir, dass du dich für das IBB entscheidest. Falls du noch ein paar Argumente benötigst – bitte sehr!

Diese Vorteile können wir dir u. a. bieten:

  • Kostenlose Beratung zum Bildungsgutschein
  • Auch in deiner Nähe dank über 400 Standorten bundesweit
  • Teilnahme bei Zustimmung von Kostenträger und Kammer auch von zuhause aus möglich
  • Umschulung mit Kammerabschluss (z. B. IHK, Steuerberaterkammer)
  • Zertifikate: IBB-Zertifikat, Kammerzertifikat, mögliche kostenlose Zusatzzertifikate (z. B. Cambridge Sprachzertifikat,  SAP®, Windows Server® etc.)
  • Ausgezeichnete Erfolgsquoten bei den Abschlussprüfungen
  • Viele zufriedene Umschüler
  • Punktgenaue Beratung für den regionalen Arbeitsmarkt
  • Hohe Vermittlungsquoten nach der Umschulung
  • Alle unsere Umschulungen werden von der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gefördert.

Nach der Entscheidung kann es losgehen – und zwar mit …

Schritt 7: Der erste Tag

Jetzt ist es endlich soweit, der erste Tag deiner Umschulung steht bevor! Komm erstmal in Ruhe an, es ist genug Zeit, dich einzugewöhnen.

Das erwartet dich als Willkommen beim IBB:

  • Du wirst durch einen Standort-Mitarbeiter begrüßt.
  • Du erhältst das Starterpaket (Taschenrechner, Bleistifte, Post-Its), Bücher sowie eine Schultüte und kannst dein neues Headset auswählen.
  • Du checkst deine Vertragsunterlagen.
  • Du richtest deinen Arbeitsplatz ein, loggst dich zum ersten Mal in Viona® (unseren virtuellen Schulungsraum) ein und erfährst, wo du im Serviceportal die Stundenpläne und Lerngruppen findest.
  • Die Fachkoordinatoren und Dozenten stellen sich dir vor und besprechen den Ablauf der Umschulung.
  • Du lernst andere Umschüler vor Ort und aus deiner Klasse kennen
  • Am Ende des Tages findet ein persönliches Gespräch statt: Wie war der erste Tag für dich?

Klingt doch nach einem gut geplanten Einstieg, oder?

Übrigens: In der aktuellen Situation – zur Vermeidung von Kontakten in Zeiten des Corona-Virus – kannst du auch von zu Hause aus an deiner Umschulung teilnehmen. Das funktioniert im Prinzip genauso wie am Standort, deine umfassende Betreuung wird hierbei online sichergestellt! Voraussetzung für die Teilnahme von zu Hause aus ist natürlich die Zustimmung deines Kostenträgers und der zuständigen Kammer.

Schritt 8: Einführungsphase zu Umschulungsbeginn

Auch dem zweiten Tag und der ersten Woche kannst du entspannt entgegenblicken. Denn zu Beginn der Umschulung erwartet dich eine Einführungs- und Eingewöhnungsphase. Diese soll allen Umschülern den bestmöglichen Start ermöglichen und dauert ca. 2 Wochen.

Zur Einführungsphase gehören u. a.:

  • Vorstellung allgemeiner Themen und Übungen
  • Einführung in die PC-Arbeit und digitalen Grundlagen
  • Lern- und Arbeitstechniken
  • Vorstellung von Lerntypen und Lernformen
  • Gesundheitsprävention
  • Tagesablauf und Warmup

Und dann geht es „richtig“ los: Nach der Einstiegsphase bist du bestens vorbereitet, um mit den fachlichen und prüfungsrelevanten Inhalten voll durchzustarten.

Du möchtest mehr zum Thema Umschulungen erfahren? Dann schau dir gerne auch unser aktuelles Umschulungsangebot an und lass dich gerne unverbindlich beraten unter Telefonnummer 0800-7050000.

Ich wünsche dir viel Spaß und viel Erfolg bei deiner Umschulung!

Nicole

Nicole Gozdek

Texte, Social Media und Websites – damit beschäftigt sich Nicole täglich, nicht nur als Referentin für Social Media und PR beim Institut für Berufliche Bildung (IBB), sondern auch als freiberufliche Romanautorin. An ihrem Job liebt sie die Vielseitigkeit: mal führt sie Interviews mit Mitarbeitern und Teilnehmern und schreibt Pressemitteilungen, dann wiederum plant sie Beiträge für Facebook und die anderen Social-Media-Kanäle des IBB, wählt Bilder aus, beantwortet Nachrichten und Kommentare, etc. und zu anderen Gelegenheiten schreibt und aktualisiert sie Inhalte für die Website und den Blog.

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