10 Jahre VIONA: Deutschkurse in Bibliotheken

Von November 2016 bis Februar 2017 fand eins der bislang ungewöhnlichsten Projekte in der Geschichte des IBB statt, denn die Teilnehmer saßen dabei weder am Standort noch oder zu Hause, um am Unterricht teilzunehmen, sondern in einer öffentlichen Bibliothek.
Für die sogenannte Machbarkeitsstudie kamen das Kultusministerium von Baden-Württemberg, der Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv), der Softwareentwickler vitero und das IBB zusammen, um gemeinsam das Kooperationsprojekt "Deutsch lernen im virtuellen Klassenzimmer" auf die Beine zu stellen. Ziel war es, gemeinsam eine Lernplattform zu entwickeln, die in den Bibliotheken von Baden-Württemberg genutzt werden kann, und Zuwanderern so einen schnelleren Zugang zur deutschen Sprache zu ermöglichen.
Hierfür wurden Kompetenzen von allen Parteien gebündelt: Das Kultusministerium Baden-Württemberg stattete die Bibliotheken mit der notwendigen Hardware für die geplanten Lernplätze aus, die Bibliotheken stellten die entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung und machten das Projekt vor Ort bekannt, vitero stellte die Software - auf der auch VIONA basiert - und den technischen Support. Aufgabe des IBB war es, das pädagogische Konzept zu entwickeln, geeignete Unterrichtsmaterialien auszuwählen und den Unterricht mit einer erfahrenen Dozentin durchzuführen.
Insgesamt haben 45 Teilnehmer und 7 Bibliotheken in Baden-Württemberg (Achern, Heilbronn, Konstanz, Reutlingen, Stuttgart und Tübingen) bei dem innovativen Modellprojekt mitgemacht. Und trotz anfänglicher Hürden – nicht in allen Bibliotheken waren die Räume akustisch ausreichend für andere Bibliotheksnutzer abgeschirmt, teilweise war die Bandbreite nicht auf die Nutzung des virtuellen Klassenraums und die gleichzeitige Nutzung von Internetplätzen zum Video-Streaming durch Besucher ausgelegt und musste nachgerüstet werden - ist das Fazit nach dem Projekt positiv. Bereits im November 2017 soll das nächste Lernprojekt starten.